Kinder kommen heute mit
sehr unterschiedlichen Voraussetzungen in die Schule. Sie haben verschiedene kulturelle Hintergründe, bekommen unterschiedliche Unterstützung von ihren Familien und haben individuelle Lernfähigkeiten und Interessen. Diese Vielfalt ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Unser Ziel ist es, jedem Kind gerecht zu werden und seine Stärken zu fördern.
Das
Heft bietet
konkrete Unterrichtsstunden und Materialien, die auf
die
dreifache Differenzierung ausgelegt sind. Sie lernen, wie Sie
Lerninhalte in drei Schwierigkeitsstufen aufbereiten können, um alle Kinder zu unterstützen, egal ob sie besondere Förderung brauchen oder besonders begabt sind. Die differenzierten Aufgaben sind dabei, wo es möglich ist,
mit Selbstkontrolle versehen, damit die Schüler ihre Fortschritte eigenständig überprüfen und sich weiterentwickeln können.
Ich möchte Sie ermutigen, die dreifache Differenzierung als festen Bestandteil Ihres Unterrichts zu sehen. Mit den vorgestellten Methoden und Materialien können Sie den
Lernprozess Ihrer Schüler verbessern und Ihre
eigene Lehrpraxis bereichern. Gemeinsam können wir die Schule zu einem Ort machen, an dem jedes Kind seine Fähigkeiten entfalten und erfolgreich lernen kann.
Um dabei den
Unterricht zu öffnen, kann es sinnvoll sein, die Struktur des Unterrichts zu ändern. Nachdem ich in der Schweiz auf das Churermodell gestoßen bin, welches für mich viele Elemente einer sinnvollen Öffnung vereint, möchte ich hier kurz vorstellen, welche Änderung ich an meiner Unterrichtsstruktur vorgenommen habe:
- Das Schulzimmer wird zur Lernlandschaft mit unterschiedlichen Arbeitsplätzen. Die Wandtafel ist nicht mehr der zentrale Ort im Schulzimmer. Die Schülerinnen und Schüler können den Arbeitsplatz und den Lernpartner in der Regel selbst wählen. Gemeinschaftliche Aktivitäten stellen einen wichtigen Ausgleich zur Individualisierung dar.
- Die Einführung in das Unterrichtsthema mit der Klasse geschieht vorwiegend im Kreis und wird kurz gehalten (in der Regel max. 15 Minuten), um Lernzeit für die Schülerinnen und Schüler und Zeit für die Lernbegleitung und -beratung für die Lehrperson zu gewinnen.
- Im Anschluss arbeiten die Kinder an einem Arbeitsplatz. Die Schülerinnen und Schüler können in der Regel aus Lernangeboten auf verschiedenen Niveaus zum Thema auswählen. In begründeten Situationen wird einem Kind auch ein Lernangebot und/oder Lernort zugewiesen.
- Die Lehrpersonen führen regelmäßig Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern über ihr Lernen (Lernreflexionen). Die Schülerinnen und Schüler sollen immer wieder zum lauten Denken und Begründen herausgefordert werden.
- Alles, was sich im bisherigen Unterricht bewährt hat, wird in die neue Form übertragen. Dies trifft auch auf die Klassenführung zu: Die Lehrperson agiert, mischt sich ein, steuert, setzt Erwartungen an die Klasse als Gruppe und an die Lernenden individuell.
Zum Inhalt:
Ein Rezept schreiben - Unterrichtsstunden und Material 3-fach differenziert - ab Klasse 2
- Einführung – Was ist ein Rezept?
- Rezept-Übung – passende Satzanfänge/richtige Reihenfolge
- Ein Rezept überarbeiten
- Ein eigenes Rezept schreiben
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